Bild: Selbstportrait von Hermann Peters, 1980. Mit freundlicher Genehmigung von Spurensuche Harzregion e.V. (Link). Vielen Dank an den Verein für den Vertrieb des Buchs!
Der Name Hermann Peters ist in den letzten Jahren und Jahrzehnten in Vergessenheit geraten. Dabei gehörte er zu den weitsichtigen Harlingerödern, die sich von Anfang an gegen das feindliche NS-Regime einsetzten.
Die im April 2021 in der Stadt neu eröffnende Bücher-Heimat (Link) wird sein Werk im Handel verkaufen.
Werdegang
Er wurde am 11. Juni 1900 in Harlingerode geboren. Ab dem Jahr 1932 baute er sein Haus in der gelegentlich unter dem ihm gewidmeten Namen "Petersburg" bekannten Kleinsiedlung nördlich von Göttingerode an der Kurve auf dem Langenberg. Kurz nach der nationalsozialistischen Machtergreifung im Jahr 1933 wurde er im Haus Landstraße 5, der sogenannten "SA-Kaserne" und heute ironischerweise ein bunt bemaltes Mehrfamilienhaus, brutal von Verbrechern der SA verprügelt. Für seinen Mut und seine Stärke wurde er für mehr als neun Jahre von den Nazis festgehalten - sieben davon im KZ Dachau. Seine Haft war stets mit dem Unwissen behaftet, je wieder lebend aus den Fängen des Unrechtsregimes frei zu kommen.
Siehe auch: Der Nationalsozialismus in Harlingerode (Link), Kurzinformationen über die Auswirkungen der NS-Zeit in unserem Stadtteil.
Wie es das Schicksal wollte, überlebte er das Terrorregime. Am 9. Oktober 1945 erreichte er aus russischer Kriegsgefangenschaft die Grenze der Sowjetischen Besatzungszone in Frankfurt (Oder), kurz darauf Berlin. Er entschied sich gegen einen längerfristigen Aufenthalt in der besetzten Hauptstadt und reiste im November 1945 in seiner Heimat Harlingerode an.
Er war bis 1946 eine der ersten Nachkriegs-Bürgermeister in Harlingerode unter der britischen Besatzungszone, zog sich aus persönlichen Gründen aber aus der Politik zurück. Er starb am 1. April 1986 auf dem Langenberg bei Göttingerode.
Poesiesammlung "Dennoch" käuflich erwerblich
Offensichtlich begeisterte sich Hermann Peters in seiner Lebenszeit für die Poesie. Über die Jahre verfasste er eine Sammlung solcher Werke über seine Erlebnisse und erlaubte es somit, dass ein Teil seiner Empfindungen seine Lebenszeit überdauern und der Öffentlichkeit zu Teil werden darf. Die Goslarsche Zeitung kündigte am 30. Januar öffentlich an, dass sein Werk ab Ostern 2022 im Geschäft Bücher-Heimat, Herzog-Wilhelm-Straße 64c, erhältlich sein wird.
Vielen Dank von unserer Seite auch an die Spurensuche Harzregion e.V. für den Vertrieb des Buches.
- Till-André Diegeler, Januar 2022.
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