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Die nie gebauten Kirchen in Harlingerode

Wenn man sich das Verhältnis von Kirche zu Einwohnerzahl in Harlingerode anschaut, ist der Ort vergleichsweise säkular. So besitzt das kleinere Othfresen sowohl eine evangelische als auch katholische Kirche. Und das einwohnerstärkere Oker besaß zwischenzeitlich sogar drei Kirchen.


Interessanterweise wurden zwei Kirchenneubauten in Harlingerode konkret von der evangelisch-lutherischen und römisch-katholischen Kirche erwogen:

Position der ehemaligen Kirchengrundstücke in Harlingerode. Karte: OpenStreetMap, 2022.


Römisch-katholisches Grundstück


In den 1950er-Jahren erwarb das römisch-katholische Bistum Hildesheim ein Grundstück an der Landstraße, um eine Fläche für einen Kirchenneubau zur Verfügung zu haben. Durch den Zuzug sehr vieler Heimatvertriebener aus den politisch umgegliederten östlichen Provinzen Preußens lebten in den 1950er-Jahren rund 800 Katholiken in Harlingerode. Die Katholiken in Harlingerode, Göttingerode und Steinfeld zählten zur Kirchengemeinde Oker, das mit St. Konrad zu Parzham seit 1952 über eine katholische Kirche verfügt.


Das Grundstück befand sich zwar für rund zwei Jahrzehnte im Besitz des Bistums Hildesheim, schied aber im Laufe der Zeit als Kirchenstandort aus. Gründe waren der fehlende Wille des Bistums Hildesheim zur Finanzierung eines Kirchenbaus und der Rückgang der katholischen Bevölkerung. Dadurch wurde das Grundstück in den 1970er-Jahren verkauft, als für den Bereich direkt westlich der Meinigstraße ein Gewerbegebiet geplant war. Als dies scheiterte, wurden auf dem Grundstück die zwei Mehrfamilienhäuser Landstraße 25 und Siedlerstraße 12A gebaut.


Evangelisch-lutherisches Grundstück


Die evangelisch-lutherische Kirche plante ebenfalls einen Kirchenneubau in Harlingerode. Es gibt im Ort mit St. Marien zwar schon eine lutherische Kirche, die aber in einem Ort mit damals über 4.000 Einwohnern und starker Konfessionsbindung aber nicht den Bedürfnissen gerecht wurde. Auch hier war das Grundstück zwar in Besitz, wurde aber nie bebaut. Das Grundstück wurde später wieder verkauft und ebenfalls zur Wohnbebauung genutzt: Die Reihenhäuser Steiler Weg 5/7/9/11/13 und das Mehrfamilienhaus Am Langenberg 49 wurden hierauf errichtet.


Literatur und weitere Quellen


Emil Schwab, Februar 2022.

Wilhelm Baumgarten: Mitgestaltet. Das größere Bad Harzburg, 1993. S. 177-179.


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